Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Operation Polarbär
Ziemlich genau vier Monate habe ich es zu Hause ausgehalten, nun bin ich wieder unterwegs. Gerade war ich noch am heißesten Ort der Erde, nun bin ich auf dem Landweg Richtung Nordpol unterwegs. Bis zum Nordpol natürlich nicht und auch die interessanten Inseln in der Karasee sind nicht so einfach zugänglich. Bis zum Weißen Meer und zur Barentssee (einem Randmeer des Nordpolarmeeres) will ich schon vordringen. Aber das wird sich zeigen. Ich habe mir kein konkretes Ziel gesetzt, sondern schaue einfach, wie weit ich komme. Auf dem Weg dahin gibt es vieles zu entdecken, das wird der eigentliche Reiseinhalt sein.
Natürlich habe ich das Auto ein wenig angepasst für die zu erwartenden Bedingungen. In Erweiterung zu den schon vorgenommenen Maßnahmen (siehe hier)
· alle Lufteinlässe bis auf den untersten verschlossen
· beheizte Scheibenwischwasserdüsen eingebaut (vom Omega B)
· Kühlflüssigkeit auf -45°C angepasst
· Scheibenwischwasserkonzentrat bis -60°C zum temperaturabhängigen mischen mitgenommen
· ZusatzFernScheinwerfer Hella Rallye 3003 Ref 17,5
· Winterreifen mit Spikes
· Sitzheizung
Zur normalen Bergungsausrüstung (Sandbleche, Spaten, kinetisches & statisches Abschleppseil) habe ich noch passende Schneeketten mitgenommen.
Unten in der Signatur habe ich einen link gesetzt zu meinem Reise-Tracker. Dort kann man (oft) in Echtzeit sehen, wo ich gerade bin. (link öffnen und dann auf die aktuelle Tour klicken. Man muss sich NICHT anmelden, um die Details zu sehen.)
=========================================================
Vorbereitung:
Beheizte Scheibenwischwasserdüsen
Opel Baukasten ist Klasse. Die Düsen vom Omega B passen perfekt in die Ausschnitte vom Corsa B. Durch größere Tiefe musste ich unten etwas Blech wegschneiden und gegen Rost schützen, dann noch ordentlich verkabeln, fertig. Ist bei mir jetzt an Klemme 15 und durch ziehen der eigenen Sicherung für den Sommer abschaltbar.
Ziemlich genau vier Monate habe ich es zu Hause ausgehalten, nun bin ich wieder unterwegs. Gerade war ich noch am heißesten Ort der Erde, nun bin ich auf dem Landweg Richtung Nordpol unterwegs. Bis zum Nordpol natürlich nicht und auch die interessanten Inseln in der Karasee sind nicht so einfach zugänglich. Bis zum Weißen Meer und zur Barentssee (einem Randmeer des Nordpolarmeeres) will ich schon vordringen. Aber das wird sich zeigen. Ich habe mir kein konkretes Ziel gesetzt, sondern schaue einfach, wie weit ich komme. Auf dem Weg dahin gibt es vieles zu entdecken, das wird der eigentliche Reiseinhalt sein.
Natürlich habe ich das Auto ein wenig angepasst für die zu erwartenden Bedingungen. In Erweiterung zu den schon vorgenommenen Maßnahmen (siehe hier)
· alle Lufteinlässe bis auf den untersten verschlossen
· beheizte Scheibenwischwasserdüsen eingebaut (vom Omega B)
· Kühlflüssigkeit auf -45°C angepasst
· Scheibenwischwasserkonzentrat bis -60°C zum temperaturabhängigen mischen mitgenommen
· ZusatzFernScheinwerfer Hella Rallye 3003 Ref 17,5
· Winterreifen mit Spikes
· Sitzheizung
Zur normalen Bergungsausrüstung (Sandbleche, Spaten, kinetisches & statisches Abschleppseil) habe ich noch passende Schneeketten mitgenommen.
Unten in der Signatur habe ich einen link gesetzt zu meinem Reise-Tracker. Dort kann man (oft) in Echtzeit sehen, wo ich gerade bin. (link öffnen und dann auf die aktuelle Tour klicken. Man muss sich NICHT anmelden, um die Details zu sehen.)
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Vorbereitung:
Beheizte Scheibenwischwasserdüsen
Opel Baukasten ist Klasse. Die Düsen vom Omega B passen perfekt in die Ausschnitte vom Corsa B. Durch größere Tiefe musste ich unten etwas Blech wegschneiden und gegen Rost schützen, dann noch ordentlich verkabeln, fertig. Ist bei mir jetzt an Klemme 15 und durch ziehen der eigenen Sicherung für den Sommer abschaltbar.
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Zuletzt geändert von ichgebgas am 26.02.2018, 02:42, insgesamt 1-mal geändert.

Opel Corsa B 1.2i 8V (X12SZ) LPG, CC, in der Steppe |Wüste
Opel Corsa B 1.2i 8V (X12SZ) Karibikblau, LPG, CC, 45mm Höherlegung
Opel Corsa B 1.2 8V (C12NZ)
Opel Omega B Caravan 2.0 16V (X20XEV) Automatik LPG KME Nevo Pro 74l Tank
Opel Frontera A Sport 2.0 8V (X20SE) LPG, CC, KME Nevo Sky Sun 103l Tank
†Opel Corsa B 1.0 12V (X10XE) CC
Hammer, Zange, Draht - fährste bis nach Leningrad! (w.z.b.w.)
polarsteps
Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Ich bin dann als erstes bis nach St. Petersburg gefahren. Das ist nicht so weit und eine ganz entspannte Tour. Dort habe ich die russischen Neujahrsferien und Weihnachten verbracht.
Winterreifen mit Spikes:
In Deutschland habe ich drei vergebliche Anläufe genommen, mir Reifen mit Spikes zu besorgen. Ich habe immer welche MIT bestellt, geliefert wurden 3x welche OHNE. Also habe ich mir die einfach in einem russischen Onlineshop bestellt, die ihren Sitz in St. Petersburg haben und habe mit denen einen Abholtermin vereinbart. Die haben die Reifen dann auch gleich montiert.
Einfach, bezahlbar, ordentliche Qualität.
Geworden sind es die Matador Sibir Ice 2 in 155/70R13, Made in Russia.
Und was soll ich sagen: Es war die beste Entscheidung. Die Reifen sind super!!! Die Straßenverhältnisse sind hier im Norden ja etwas anders, als bei uns. Von St. Petersburg bis in den Norden sind die Straßen zwar ordentlich geräumt, aber untendrunter ist meistens eine Eisschicht.
Meine erste Tour mit den Reifen beinhalteten 150km Achterbahn-ähnlich Straße mit Kurven um unendlich viele Karelische Seen. Und das nachts bei deutlichem Frost.
Ihr kennt ja euer Auto gut und kennt möglicherweise die Situation. Wenn man von den Straßenverhältnissen negativ überrascht wird, kann man aus Erfahrung vermuten, wie sich das Auto verhalten wird. ZB. Glatteis hinter einer Kuppe in einer nach außen abfallenden Kurve. Hatte ich hier. Auf der Kuppe merkte ich, aus Erfahrung, dass ich für die kommende Kurve zu schnell war und sicher auf der Wiese landen würde - obwohl ich schon im Schleichgang unterwegs war. Also, eingelenkt und aufs Schlimmste gefasst machen... Tja, nix ist passiert! Die Reifen haben deutlich hörbar auf dem Eis gekratzt und das Auto stabil um die Kurve gelenkt. Der Hammer!!! Oder 20% Steigung auf Glatteis. Da hätten meine normalen Winterreifen keine Chance gehabt. Hier, einfach hoch gefahren, fertig.
Inzwischen bin ich über 2.000km mit den Reifen unterwegs und möchte eigentlich nie wieder andere Winterreifen
Winterreifen mit Spikes:
In Deutschland habe ich drei vergebliche Anläufe genommen, mir Reifen mit Spikes zu besorgen. Ich habe immer welche MIT bestellt, geliefert wurden 3x welche OHNE. Also habe ich mir die einfach in einem russischen Onlineshop bestellt, die ihren Sitz in St. Petersburg haben und habe mit denen einen Abholtermin vereinbart. Die haben die Reifen dann auch gleich montiert.
Einfach, bezahlbar, ordentliche Qualität.
Geworden sind es die Matador Sibir Ice 2 in 155/70R13, Made in Russia.
Und was soll ich sagen: Es war die beste Entscheidung. Die Reifen sind super!!! Die Straßenverhältnisse sind hier im Norden ja etwas anders, als bei uns. Von St. Petersburg bis in den Norden sind die Straßen zwar ordentlich geräumt, aber untendrunter ist meistens eine Eisschicht.
Meine erste Tour mit den Reifen beinhalteten 150km Achterbahn-ähnlich Straße mit Kurven um unendlich viele Karelische Seen. Und das nachts bei deutlichem Frost.
Ihr kennt ja euer Auto gut und kennt möglicherweise die Situation. Wenn man von den Straßenverhältnissen negativ überrascht wird, kann man aus Erfahrung vermuten, wie sich das Auto verhalten wird. ZB. Glatteis hinter einer Kuppe in einer nach außen abfallenden Kurve. Hatte ich hier. Auf der Kuppe merkte ich, aus Erfahrung, dass ich für die kommende Kurve zu schnell war und sicher auf der Wiese landen würde - obwohl ich schon im Schleichgang unterwegs war. Also, eingelenkt und aufs Schlimmste gefasst machen... Tja, nix ist passiert! Die Reifen haben deutlich hörbar auf dem Eis gekratzt und das Auto stabil um die Kurve gelenkt. Der Hammer!!! Oder 20% Steigung auf Glatteis. Da hätten meine normalen Winterreifen keine Chance gehabt. Hier, einfach hoch gefahren, fertig.
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Nach einer reichlichen Woche St. Petersburg ging es dann nördlich nach Karelien an den Ladoga See. Das ist der größte See Europas, ca. 30x größer als der Bodensee.
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
In Sortavala war es schon so weit nördlich, dass es fast den ganzen Tag wie Dämmerung war. Dort habe ich dann die Zusatzfernscheinwerfer endgültig montiert.
In einem anderen thread hier war das ja schon Thema.
Es sind die Hella Rallye 3003 compact Ref. 17,5 H1 geworden. Super Wahl! Super Licht!
Ich habe die auf einem hinteren Dachquerträger befestigt und mit 2x4mm² Kabeln angeschlossen, d.h. minimaler Verlust=maximale Leistung.
Das hat sich dermaßen gelohnt...! Ich bin ja jetzt schon 10 Tage nur im Dunkeln unterwegs. Die Scheinwerfer leuchten so gut aus, dass einem das normale Abblendlicht wie Standlicht vorkommt ;)
Die Position auf dem Dach passt auch perfekt. Keine Reflektionen auf der Motorhaube, Straße wird ordentlich ausgeleuchtet. Der Luftwiderstand ist jetzt sicher wie der einer Schrankwand. Da man allerdings sowieso nirgend schneller als 90km/h fahren darf, stört das nicht.
Dazu kommen später immer mal noch ein paar Bilder im Einsatz.
Es gibt bisher nur zwei Auffälligkeiten, die aber kein Problem darstellen. Wenn dichtes Schneetreiben herrscht, dann ist der Schnee vor der Scheibe jetzt heller als normal, manchen könnte das blenden, mich störts nicht. Und bei exzessivem Einsatz von Scheibenwischwasser landet das auf den Scheinwerfern. Allerdings halte ich sowieso oft an, um die Frontscheinwerfer zu reinigen, dann kann ich auch das Eis von den Dachscheinwerfern entfernen.
In einem anderen thread hier war das ja schon Thema.
Es sind die Hella Rallye 3003 compact Ref. 17,5 H1 geworden. Super Wahl! Super Licht!
Ich habe die auf einem hinteren Dachquerträger befestigt und mit 2x4mm² Kabeln angeschlossen, d.h. minimaler Verlust=maximale Leistung.
Das hat sich dermaßen gelohnt...! Ich bin ja jetzt schon 10 Tage nur im Dunkeln unterwegs. Die Scheinwerfer leuchten so gut aus, dass einem das normale Abblendlicht wie Standlicht vorkommt ;)
Die Position auf dem Dach passt auch perfekt. Keine Reflektionen auf der Motorhaube, Straße wird ordentlich ausgeleuchtet. Der Luftwiderstand ist jetzt sicher wie der einer Schrankwand. Da man allerdings sowieso nirgend schneller als 90km/h fahren darf, stört das nicht.
Dazu kommen später immer mal noch ein paar Bilder im Einsatz.
Es gibt bisher nur zwei Auffälligkeiten, die aber kein Problem darstellen. Wenn dichtes Schneetreiben herrscht, dann ist der Schnee vor der Scheibe jetzt heller als normal, manchen könnte das blenden, mich störts nicht. Und bei exzessivem Einsatz von Scheibenwischwasser landet das auf den Scheinwerfern. Allerdings halte ich sowieso oft an, um die Frontscheinwerfer zu reinigen, dann kann ich auch das Eis von den Dachscheinwerfern entfernen.
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Zuletzt geändert von ichgebgas am 13.03.2018, 03:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Dann bin ich weiter nach Osten an den Onega See. Sowohl im Ladoga See als auch im Onega See liegen Inseln, auf denen ich mir Klöster anschauen wollte. Aber dieses Jahr war es zu warm, weshalb das Eis noch nicht tragfähig genug ist. Im Sommer fährt man da mit dem Schiff, im Winter per Schneemobil, Luftkissenboot oder Monstertruck übers Eis hin. Klappt erst im Februar dieses Jahr, schade, dann nächstes Mal.
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Es gibt eine Straße, die führt von St. Petersburg nach Murmansk und ist 1.400km lang. Auf die (R21) bin ich jetzt abgebogen und folge der bis ganz in den Norden. Die R21 ist die einzige und damit Hauptstraße in den Norden. Entsprechend gut ausgebaut ist sie (inzwischen), aber auch stark befahren. Meistens gut geräumt, trotzdem spiegelglatt. Aber rollt. Ich habe keine Probleme. Tempomat auf 90km/h klappt meistens.
Unterwegs habe ich 5m vom Ufer des Weißen Meeres entfernt geschlafen.
Die Sonne kommt auch mittags nicht mehr viel über den Horizont.
Und ich bin das erste Mal mit dem Auto über den nördlichen Polarkreis gefahren. Geflogen ich ich zwar schon oft in diese Region, aber noch nie mit dem eigenen Auto hin. Also wieder mal eine Premiere für den tapferen Corsa.
Unterwegs habe ich 5m vom Ufer des Weißen Meeres entfernt geschlafen.
Die Sonne kommt auch mittags nicht mehr viel über den Horizont.
Und ich bin das erste Mal mit dem Auto über den nördlichen Polarkreis gefahren. Geflogen ich ich zwar schon oft in diese Region, aber noch nie mit dem eigenen Auto hin. Also wieder mal eine Premiere für den tapferen Corsa.
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- Corsaschrauber
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Wow, ziemlich beeindrucked, was du und dein Corsa so alles durchzieht
Und die Bilder sind ziemlich beeindruckend, weißt du noch wo genau du das Bild vom Sternenhimmel gemacht hast? Finde sowas großartig, selbst bei mir auf dem Dorf hat man keinen solchen Anblick.
Bin mal gespannt, was der Corsa zu der extremen Kälte sagt, aber ich glaube der ist hart im nehmen und schon einiges gewohnt

Und die Bilder sind ziemlich beeindruckend, weißt du noch wo genau du das Bild vom Sternenhimmel gemacht hast? Finde sowas großartig, selbst bei mir auf dem Dorf hat man keinen solchen Anblick.
Bin mal gespannt, was der Corsa zu der extremen Kälte sagt, aber ich glaube der ist hart im nehmen und schon einiges gewohnt

Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Brett und Hirn.
Dieser Beitrag besteht zu 100% aus glücklichen Bytes aus Biohaltung!
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Danke 
Genau hier habe ich das Bild des Himmels gemacht: 61.1907767, 29.8055847
Gleiche Stelle, wo ich Pause am Straßenrand gemacht habe.
Naja, extreme Temperaturen waren noch nicht, Minimum bisher waren -23°C.

Genau hier habe ich das Bild des Himmels gemacht: 61.1907767, 29.8055847
Gleiche Stelle, wo ich Pause am Straßenrand gemacht habe.
Naja, extreme Temperaturen waren noch nicht, Minimum bisher waren -23°C.

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polarsteps
Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Weiter nach Norden...
Auf der Kola Halbinsel war ich schon öfter, aber nun das erste Mal mit dem eigenen Auto. Früher alles mit Bus und Bahn (was hier einwandfrei funktioniert). Wunderschöne Landschaft! Zwischendrin sowjetische Großindustrie mit den passenden Städten dazu, in denen einerseits die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, andererseits der hier allgegenwärtige RaubtierKapitalismus Einzug gehalten hat. G-Klasse neben Uralt-Lada, sanierungsbedürftige MietsAltBauten neben Prachtvillen, Sushi-Bars neben Omis, die selbstgesammelte Beeren zum Kauf anbieten, da die Rente zu dürftig ist.
Kandalaksha zB.. Da habe ich schon vor ewigen Zeiten mal im Belomorje, dem 1. Hotel am Platz genächtigt. Damals eine runtergewirtschaftete, ziemlich zerfallene Bude. Heftiger SowjetCharme. Die haben jetzt im Internet Bilder, die ein modernens, stylisches Ambiente versprechen. DAS wollte ich sehen. Tja, also die Rezeption ist chic und modern. Da hier aber selten Ausländer hin kommen, spricht auch niemand was anderes als russisch. Aber die Zimmer... Da musste ich echt lachen. Die sind noch genau wie früher. Eine echte Zeitreise in die 1950-70er Jahre, dazu jetzt nur der übliche FlachbildTV, Wi-fi und eine funktionierende Toilettenspülung (was komischerweise früher oft "seltsam" war). Nicht falsch verstehen, es ist alles in Ordnung und sauber, aber hat dennoch einen gewissen Unterhaltungswert, wenn man die langweiligen, sterilen, modernen Hotels in Mitteleuropa zum Vergleich nimmt.
Das Hotel steht am zentralen Platz, wo auch das Kino, der Sitz der Gebietsverwaltung und das Kaufhaus sind - und natürlich Denkmäler. Der T34 steht immer noch da, auch Gagarin. Neu ist ein Gedenkstein für lokale Opfer im Afghanistan und TchetchenienKonflikt.
Auch Fans finden sich. Jevgeni hat mein Auto schon vorm Hotel stehen sehen und hat mich nun beim FotoShooting "Corsa mit Panzer" entdeckt. Der kriegte sich gar nicht wieder ein, dass ich aus DE mit dem kleinen Auto bis hierher gefahren bin. Seine Frau lief entnervt weiter, er selber hatte Einkaufstüten und leere Kanister unterm Arm. Einmal kurz über das Leben, DE+RU, Politik, Reisen, Sport, Autos... gesprochen, dann gleich das du angeboten und eine Einladung zum Tee erhalten. Wie so oft. Super nett :D Ich habe dankend abgelehnt, da ich noch ein bisschen Strecke vor mir hatte. Wir hatten uns unterhalten, was so meine nächsten Ziele sein werden, Murmansk war die nächste Stadt. Daraufhin rief der seine Tochter Aljonka (Bänkerin) in Murmansk an: "Ich stehe hier mit einem guten/netten deutschen Mann, willst du dem in den nächsten Tagen nicht mal die Stadt zeigen?" Die Reaktion am anderen Ende der Leitung war wohl die gleiche, wie sie in dem Fall sicher jede Tochter auch gehabt hätte. "Ähm... also... also Vater!... mal sehen...".
Auf der Kola Halbinsel war ich schon öfter, aber nun das erste Mal mit dem eigenen Auto. Früher alles mit Bus und Bahn (was hier einwandfrei funktioniert). Wunderschöne Landschaft! Zwischendrin sowjetische Großindustrie mit den passenden Städten dazu, in denen einerseits die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, andererseits der hier allgegenwärtige RaubtierKapitalismus Einzug gehalten hat. G-Klasse neben Uralt-Lada, sanierungsbedürftige MietsAltBauten neben Prachtvillen, Sushi-Bars neben Omis, die selbstgesammelte Beeren zum Kauf anbieten, da die Rente zu dürftig ist.
Kandalaksha zB.. Da habe ich schon vor ewigen Zeiten mal im Belomorje, dem 1. Hotel am Platz genächtigt. Damals eine runtergewirtschaftete, ziemlich zerfallene Bude. Heftiger SowjetCharme. Die haben jetzt im Internet Bilder, die ein modernens, stylisches Ambiente versprechen. DAS wollte ich sehen. Tja, also die Rezeption ist chic und modern. Da hier aber selten Ausländer hin kommen, spricht auch niemand was anderes als russisch. Aber die Zimmer... Da musste ich echt lachen. Die sind noch genau wie früher. Eine echte Zeitreise in die 1950-70er Jahre, dazu jetzt nur der übliche FlachbildTV, Wi-fi und eine funktionierende Toilettenspülung (was komischerweise früher oft "seltsam" war). Nicht falsch verstehen, es ist alles in Ordnung und sauber, aber hat dennoch einen gewissen Unterhaltungswert, wenn man die langweiligen, sterilen, modernen Hotels in Mitteleuropa zum Vergleich nimmt.
Das Hotel steht am zentralen Platz, wo auch das Kino, der Sitz der Gebietsverwaltung und das Kaufhaus sind - und natürlich Denkmäler. Der T34 steht immer noch da, auch Gagarin. Neu ist ein Gedenkstein für lokale Opfer im Afghanistan und TchetchenienKonflikt.
Auch Fans finden sich. Jevgeni hat mein Auto schon vorm Hotel stehen sehen und hat mich nun beim FotoShooting "Corsa mit Panzer" entdeckt. Der kriegte sich gar nicht wieder ein, dass ich aus DE mit dem kleinen Auto bis hierher gefahren bin. Seine Frau lief entnervt weiter, er selber hatte Einkaufstüten und leere Kanister unterm Arm. Einmal kurz über das Leben, DE+RU, Politik, Reisen, Sport, Autos... gesprochen, dann gleich das du angeboten und eine Einladung zum Tee erhalten. Wie so oft. Super nett :D Ich habe dankend abgelehnt, da ich noch ein bisschen Strecke vor mir hatte. Wir hatten uns unterhalten, was so meine nächsten Ziele sein werden, Murmansk war die nächste Stadt. Daraufhin rief der seine Tochter Aljonka (Bänkerin) in Murmansk an: "Ich stehe hier mit einem guten/netten deutschen Mann, willst du dem in den nächsten Tagen nicht mal die Stadt zeigen?" Die Reaktion am anderen Ende der Leitung war wohl die gleiche, wie sie in dem Fall sicher jede Tochter auch gehabt hätte. "Ähm... also... also Vater!... mal sehen...".
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Opel Omega B Caravan 2.0 16V (X20XEV) Automatik LPG KME Nevo Pro 74l Tank
Opel Frontera A Sport 2.0 8V (X20SE) LPG, CC, KME Nevo Sky Sun 103l Tank
†Opel Corsa B 1.0 12V (X10XE) CC
Hammer, Zange, Draht - fährste bis nach Leningrad! (w.z.b.w.)
polarsteps
Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Die Polarnacht ist gerade zu Ende. D.h., die Sonne schaut jetzt jeden Tag ein paar Millimeter mehr über den Horizont. Es ist ungefähr von 10.30-15.30 Uhr wie andauernde Dämmerung, der Rest ist Nacht. Aber diese Zeit der Sonne taucht die Landschaft in herrlichste Farben. Physik at it's best!
Auf dem Weg nach Murmansk kommt man am Khibinen Gebirge (1201m) vorbei. Baumgrenze bei 400m große Mineralvielfalt, der weltweit größte Alkali-Pluton.
Hier kommt man auch durch Lappland.
Netter fun fact: Lappland ist doch für uns der Inbegriff des Nordens: Schnee, Rentiere, Weihnachtsmann... Um von Murmansk aus (wo ich gerade bin) nach Lappland zu fahren, muss man nach Süden(!) fahren
Meine Bilder sind insgesamt ziemlich dunkel. Das ist aber das reale Licht. Nur manchmal habe ich sie etwas heller gemacht, damit sie für unsere Gewohnheit "normal" aussehen. Die Farben sind alle so original, ich habe nichts nachgefärbt. Dieses Farbspiel ist mit das Beste auf der Reise!
Auf dem Weg nach Murmansk kommt man am Khibinen Gebirge (1201m) vorbei. Baumgrenze bei 400m große Mineralvielfalt, der weltweit größte Alkali-Pluton.
Hier kommt man auch durch Lappland.
Netter fun fact: Lappland ist doch für uns der Inbegriff des Nordens: Schnee, Rentiere, Weihnachtsmann... Um von Murmansk aus (wo ich gerade bin) nach Lappland zu fahren, muss man nach Süden(!) fahren

Meine Bilder sind insgesamt ziemlich dunkel. Das ist aber das reale Licht. Nur manchmal habe ich sie etwas heller gemacht, damit sie für unsere Gewohnheit "normal" aussehen. Die Farben sind alle so original, ich habe nichts nachgefärbt. Dieses Farbspiel ist mit das Beste auf der Reise!
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polarsteps
Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Ich bin jetzt schon ein paar Tage in Murmansk. Hier war ich früher regelmäßig. Ein ganz eigenes, aber interessantes Flair.
Die größte Stadt nördlich des Polarkreises, einziger eisfreier Hafen Russlands (der Golfstrom endet hier), zweitmeist bombardierte Stadt im 2. Weltkrieg nach Stalingrad, umgeben von Tundra und Militär.
Ein paar Kilometer nordöstlich von hier befindet sich Severomorsk. Dort war früher die russische Atom U-Boot Flotte stationiert. Auf älteren Satelliten Bildern erkent man das noch. Die Stadt und Umgebung ist nach wie vor militärisches Sperrgebiet. Auf aktuellen Satellitenbildern sieht man, dass im Moment vor allem größere Kriegsschiffe im dortigen Hafen liegen [69.084526, 33.414365]. Wenn man die einzelnen Buchten bis an die Finnische Grenze mit großer Auflösung betrachtet, findet man unzählige U-Boote, zb. [69.262024, 33.321925] und [69.382947, 32.792470]. Oder einen Militärschiffsfriedhof kann man sehen: [69.390743, 33.155437]
In der Nähe Richtung Severomorsk gibt es ach ein Militärflugzeugmuseum. Dort wollte ich hin fahren. Leider hat mich 2km vorher der Militärkontrollposten zurück geschickt. Gesperrt für Ausländer
Naja, der Versuch wars wert...
Die größte Stadt nördlich des Polarkreises, einziger eisfreier Hafen Russlands (der Golfstrom endet hier), zweitmeist bombardierte Stadt im 2. Weltkrieg nach Stalingrad, umgeben von Tundra und Militär.
Ein paar Kilometer nordöstlich von hier befindet sich Severomorsk. Dort war früher die russische Atom U-Boot Flotte stationiert. Auf älteren Satelliten Bildern erkent man das noch. Die Stadt und Umgebung ist nach wie vor militärisches Sperrgebiet. Auf aktuellen Satellitenbildern sieht man, dass im Moment vor allem größere Kriegsschiffe im dortigen Hafen liegen [69.084526, 33.414365]. Wenn man die einzelnen Buchten bis an die Finnische Grenze mit großer Auflösung betrachtet, findet man unzählige U-Boote, zb. [69.262024, 33.321925] und [69.382947, 32.792470]. Oder einen Militärschiffsfriedhof kann man sehen: [69.390743, 33.155437]
In der Nähe Richtung Severomorsk gibt es ach ein Militärflugzeugmuseum. Dort wollte ich hin fahren. Leider hat mich 2km vorher der Militärkontrollposten zurück geschickt. Gesperrt für Ausländer

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- Murmansk: Atomeisbrecher Lenin. Heute Museum. In diesem Schiff war ich schon, als das noch kein Museum war. War ganz interessant und auch gruselig. Ich war in der Schaltzentrale und durch Wolframglas in den Brennraum gesehen. Das sei völlig ungefährlich, versuchte mich der Bordtechniker mit einer riesigen Geschwulst auf dem Kopf zu überzeugen :]

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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Seit ich das erste Mal hier oben war, wollte ich gern weiter in die Tundra, in die Polarwüste und an den Strand der Barentssee. In der Tundra war ich zwischenzeitlich im Winter schon mal (und wäre fast nicht wieder raus gekommen). Aber dieses Mal habe ich endlich auch den Rest sehen können. WAS für ein Erlebnis!!!!!!
Es gibt nur eine legale, genehmigungsfreie Möglichkeit, an das Ufer der Barentssee zu kommen: nach Teriberka auf der Kolahalbinsel. Den Ort gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert, hatte zwischenzeitlich mal mehr als 5.000 Einwohner, aber seit den 60er Jahren verfällt dort alles. Kaum jemand wohnt noch dort. Unvorstellbar, wie das früher dort gewesen sein muss. Erst seit 2009 ist der Ort kein Sperrgebiet mehr.
Die Straße dahin führt 130km durch menschenleeres Gebiet, aus Tundra wird langsam Polarwüste. Ca. 1/4 der Strecke ist vom Mobilfunk abgedeckt. Etwas spannend ist das schon, durch Schnee und Eis allein da hin zu fahren. Das war aber nur die Aufregung vorher, weil man nix von den Umständen weiß. Im Nachhinein war alles einigermaßen entspannt. Und es war unglaublich schön. Stundenlang durch unendliches Weiß zu gleiten. Tempomat 60km/h war (mein) Maximum und selbst damit ging es ab und zu im drift um die Kurven.
Je nach Wetter ist die Straße oft nicht passierbar, letztens war sie mal einen Monat im Winter dicht. Konnte man sich vorstellen. Starker Wind verwehte die Straße beim Zusehen.
Als ich dann endlich am Meer war, war ich ziemlich gerührt. Seit ewiger Zeit wollte ich da hin, nun endlich hats geklappt. Nun bin ich innerhalb weniger Monate vom Persischen Golf bis an den Rand vom Nordpolarmeer mit dem Corsa gefahren. Cooooole Kiste, echt!
Es gibt nur eine legale, genehmigungsfreie Möglichkeit, an das Ufer der Barentssee zu kommen: nach Teriberka auf der Kolahalbinsel. Den Ort gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert, hatte zwischenzeitlich mal mehr als 5.000 Einwohner, aber seit den 60er Jahren verfällt dort alles. Kaum jemand wohnt noch dort. Unvorstellbar, wie das früher dort gewesen sein muss. Erst seit 2009 ist der Ort kein Sperrgebiet mehr.
Die Straße dahin führt 130km durch menschenleeres Gebiet, aus Tundra wird langsam Polarwüste. Ca. 1/4 der Strecke ist vom Mobilfunk abgedeckt. Etwas spannend ist das schon, durch Schnee und Eis allein da hin zu fahren. Das war aber nur die Aufregung vorher, weil man nix von den Umständen weiß. Im Nachhinein war alles einigermaßen entspannt. Und es war unglaublich schön. Stundenlang durch unendliches Weiß zu gleiten. Tempomat 60km/h war (mein) Maximum und selbst damit ging es ab und zu im drift um die Kurven.
Je nach Wetter ist die Straße oft nicht passierbar, letztens war sie mal einen Monat im Winter dicht. Konnte man sich vorstellen. Starker Wind verwehte die Straße beim Zusehen.
Als ich dann endlich am Meer war, war ich ziemlich gerührt. Seit ewiger Zeit wollte ich da hin, nun endlich hats geklappt. Nun bin ich innerhalb weniger Monate vom Persischen Golf bis an den Rand vom Nordpolarmeer mit dem Corsa gefahren. Cooooole Kiste, echt!
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Opel Corsa B 1.2i 8V (X12SZ) LPG, CC, in der Steppe |Wüste
Opel Corsa B 1.2i 8V (X12SZ) Karibikblau, LPG, CC, 45mm Höherlegung
Opel Corsa B 1.2 8V (C12NZ)
Opel Omega B Caravan 2.0 16V (X20XEV) Automatik LPG KME Nevo Pro 74l Tank
Opel Frontera A Sport 2.0 8V (X20SE) LPG, CC, KME Nevo Sky Sun 103l Tank
†Opel Corsa B 1.0 12V (X10XE) CC
Hammer, Zange, Draht - fährste bis nach Leningrad! (w.z.b.w.)
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
MiniAbenteuer am Rand...
Direkt hinter dem Ufer an der Barentssee war ein Parkplatz eingezeichnet. Ca. 2km hinter dem Ort. Der Weg ging so, war eben ein hügeliger Feldweg mit ordentlich Verwehungen. 500m vor dem Parkplatz stand ich in einer Müllhalde, aber mit einem Weg hindurch. Der Schnee wurde tiefer, nichts mehr geräumt. 200m weiter vorn sah ich einen feststeckenden 4WD Subaru, deren Besitzer am eifrig schaufeln. Gut, das muss ich nicht haben, dachte ich und drehte um. Und zack, steckte ich auch fest :D
Tja, Wüste halt. Nur nicht anhalten...
Hart gefrorene Schneeoberfläche, die mich locker trug und meistens auch mein Auto. Aber nicht beim wenden und lenken. Der Schnee war so tief, dass ich gleich mit dem Motorraum unten aufsetzte. Schaufeln half da nicht viel. Inzwischen hatte sich die Subaru Familie (Mann schaufelte, Mutter und kleine Tochter schauten zu) unter lauten Freudengejohle freigeschaufelt und geruckelt. Die hatten auch versucht, den Parkplatz zu erreichen. Das scheint aber nur für den Sommer vorgesehen zu sein. Die haben dann bei mir gehalten und nach ein paar Minuten war ich auch wieder frei. Das erste Mal seit Jahren festgefahren... peinlich ;)
Zwei Stunden später im Dorf kam mir die Familie zu Fuß entgegen. Ich hielt, sie haben sich woanders wieder festgefahren und das Auto ist leicht von der Straße gerutscht. Ich habe ja mein langes, kinetisches Abschleppseil und habe mich revanchieren wollen. Neee, sagte der Mann, mit dem Corsa würde ich gar nicht bis da hin kommen. (Kann sein, denn die alte AllradWeisheit lautet: Mit 4WD fährt man sich nur dort fest, wo der ADAC auch nicht mehr hin kommt.
)
Auf dem Parkplatz chillte ein junges Paar in ihrem "Arctic Truck", siehe Foto unten oder auf seiner Internetseite: https://www.drive2.ru/r/volkswagen/849058/
Ein super aufgemotzter Passat B5, mit riesigen Reifen (die beim lenken bedenkliche Kratz- und Klappergeräusche verursachten), Scheinwerfern, Schnorchel usw. Machte was her. Der Fahrer sagte, kein Problem, lass uns hinfahren. Die sind losgefahren - und steckten 20m weiter im Schnee fest :D
Gleiches Problem, die Bodenfreiheit war nicht hoch genug. Wir haben dann zu dritt eine Stunde geschaufelt und geschoben - nix. Dann kam ein MB Vito 4matic vorbei. Jaaa, kein Problem, mit 4matic ziehen wir beide raus. Die sind nicht mal nah genug gekommen für ein normales Abschleppseil :D
Es folgte nun der zweite Einsatz meines kinetische Seils, der gut englischsprachige Fahrer des Arctic Truck erklärte den erstaunten Abschleppern die Wirkungsweise. Somit war der Passat gerettet.
Ich habe gefragt, und der Subaru? Keine Zeit mehr, sagt der Passatfahrer und verschwand. Dann kam ein Schneemobil vorbei. Der SubaruMann hielt es an und schilderte eine Lage. 20min später kam der Schneemobiltyp mit einem Lada Niva. Subaru gerettet. Ha, wie immer. Lada Niva kommt einfach überall durch... :D
Aber, es wird sich geholfen. Ein beruhigender Ansatz für die Rückfahrt durch Schnee und Eis bei Nacht...
Direkt hinter dem Ufer an der Barentssee war ein Parkplatz eingezeichnet. Ca. 2km hinter dem Ort. Der Weg ging so, war eben ein hügeliger Feldweg mit ordentlich Verwehungen. 500m vor dem Parkplatz stand ich in einer Müllhalde, aber mit einem Weg hindurch. Der Schnee wurde tiefer, nichts mehr geräumt. 200m weiter vorn sah ich einen feststeckenden 4WD Subaru, deren Besitzer am eifrig schaufeln. Gut, das muss ich nicht haben, dachte ich und drehte um. Und zack, steckte ich auch fest :D
Tja, Wüste halt. Nur nicht anhalten...
Hart gefrorene Schneeoberfläche, die mich locker trug und meistens auch mein Auto. Aber nicht beim wenden und lenken. Der Schnee war so tief, dass ich gleich mit dem Motorraum unten aufsetzte. Schaufeln half da nicht viel. Inzwischen hatte sich die Subaru Familie (Mann schaufelte, Mutter und kleine Tochter schauten zu) unter lauten Freudengejohle freigeschaufelt und geruckelt. Die hatten auch versucht, den Parkplatz zu erreichen. Das scheint aber nur für den Sommer vorgesehen zu sein. Die haben dann bei mir gehalten und nach ein paar Minuten war ich auch wieder frei. Das erste Mal seit Jahren festgefahren... peinlich ;)
Zwei Stunden später im Dorf kam mir die Familie zu Fuß entgegen. Ich hielt, sie haben sich woanders wieder festgefahren und das Auto ist leicht von der Straße gerutscht. Ich habe ja mein langes, kinetisches Abschleppseil und habe mich revanchieren wollen. Neee, sagte der Mann, mit dem Corsa würde ich gar nicht bis da hin kommen. (Kann sein, denn die alte AllradWeisheit lautet: Mit 4WD fährt man sich nur dort fest, wo der ADAC auch nicht mehr hin kommt.

Auf dem Parkplatz chillte ein junges Paar in ihrem "Arctic Truck", siehe Foto unten oder auf seiner Internetseite: https://www.drive2.ru/r/volkswagen/849058/
Ein super aufgemotzter Passat B5, mit riesigen Reifen (die beim lenken bedenkliche Kratz- und Klappergeräusche verursachten), Scheinwerfern, Schnorchel usw. Machte was her. Der Fahrer sagte, kein Problem, lass uns hinfahren. Die sind losgefahren - und steckten 20m weiter im Schnee fest :D
Gleiches Problem, die Bodenfreiheit war nicht hoch genug. Wir haben dann zu dritt eine Stunde geschaufelt und geschoben - nix. Dann kam ein MB Vito 4matic vorbei. Jaaa, kein Problem, mit 4matic ziehen wir beide raus. Die sind nicht mal nah genug gekommen für ein normales Abschleppseil :D
Es folgte nun der zweite Einsatz meines kinetische Seils, der gut englischsprachige Fahrer des Arctic Truck erklärte den erstaunten Abschleppern die Wirkungsweise. Somit war der Passat gerettet.
Ich habe gefragt, und der Subaru? Keine Zeit mehr, sagt der Passatfahrer und verschwand. Dann kam ein Schneemobil vorbei. Der SubaruMann hielt es an und schilderte eine Lage. 20min später kam der Schneemobiltyp mit einem Lada Niva. Subaru gerettet. Ha, wie immer. Lada Niva kommt einfach überall durch... :D
Aber, es wird sich geholfen. Ein beruhigender Ansatz für die Rückfahrt durch Schnee und Eis bei Nacht...
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Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Abend.
HOLY SHIT!!!!!
Mega: ich find das hier noch weitaus spannender, als die Berichte aus den südlich warmen Ländern. Hammer.
Habe gerade hart gefeiert.
Fragen: hatte der Passat Allrad?
Und wie gut vertragen sich deine Spikes mit den schwarzen Straßenabschnitten?
HOLY SHIT!!!!!
Mega: ich find das hier noch weitaus spannender, als die Berichte aus den südlich warmen Ländern. Hammer.
Habe gerade hart gefeiert.
Fragen: hatte der Passat Allrad?
Und wie gut vertragen sich deine Spikes mit den schwarzen Straßenabschnitten?
Gruss Sebi
Re: Mit dem Corsa unterwegs... in die Polarnacht
Hi,
danke :D
Ja, "coole" Tour soweit. Heute -24°C. Bin noch in Murmansk. Morgen geht es weiter.
Der Passat war "innen" Standard, also 1.8 Motor, Frontantrieb. Zu schwach für die großen Reifen, das hat bedenklich geknackt beim Versuch, sich freizuruckeln. Mit Allrad wäre der da wahrscheinlich gleich durch gekommen, gar nicht erst stecken geblieben. Der Subaru hat das ja vorgemacht.
Gute Frage mit den Spikes. Beim ersten Benutzen war es ja "warm", also um den Gefrierpunkt. Da fühlte sich das ziemlich schwammig, aber kontrollierbar an. Jetzt, wo es kälter ist und der Gummi härter, ist das besser. Fährt sich inzwischen "normal". Allerdings ist seit 2.000km kein eisfreier Asphalt mehr. Manchmal sieht das so aus, aber wenn ich aus dem Auto steige, legt es mich oft fast hin, so glatt ist das.
danke :D
Ja, "coole" Tour soweit. Heute -24°C. Bin noch in Murmansk. Morgen geht es weiter.
Der Passat war "innen" Standard, also 1.8 Motor, Frontantrieb. Zu schwach für die großen Reifen, das hat bedenklich geknackt beim Versuch, sich freizuruckeln. Mit Allrad wäre der da wahrscheinlich gleich durch gekommen, gar nicht erst stecken geblieben. Der Subaru hat das ja vorgemacht.
Gute Frage mit den Spikes. Beim ersten Benutzen war es ja "warm", also um den Gefrierpunkt. Da fühlte sich das ziemlich schwammig, aber kontrollierbar an. Jetzt, wo es kälter ist und der Gummi härter, ist das besser. Fährt sich inzwischen "normal". Allerdings ist seit 2.000km kein eisfreier Asphalt mehr. Manchmal sieht das so aus, aber wenn ich aus dem Auto steige, legt es mich oft fast hin, so glatt ist das.

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